Weg mit dem Kleiderstuhl – Oder wie du bereits getragene Kleidung ordentlich aufbewahren kannst
Fast jeder hat ihn, aber keiner denkt gerne darüber nach. Ein Ort, an dem sich haufenweise Kleidungsstücke ansammeln, die man eigentlich nochmal tragen wollte, es dann aber doch irgendwie nicht getan hat: Der Kleiderstuhl.
Er tritt auch gerne mal als Badwannenrand oder Standspiegel in Erscheinung. Unsere Kleidung zerknittert dort jeden Tag ein wenig mehr und verliert ihren frischen Duft. Irgendwann kommt dann der Moment, in dem wir peinlich berührt den ganzen Haufen nehmen und in den Wäschekorb verfrachten. Dabei hätten die Teile gerne eine zweite Runde getragen werden wollen.
Damit dir das zukünftig nicht mehr passiert, möchte ich dir in diesem Beitrag ein paar Alternativen zum Kleiderstuhl vorstellen.
Die Psychologie hinter dem Kleiderstuhl
Mir ist es wichtig, dass wir die Sache mit dem Kleiderstuhl kurz ein wenig genauer beleuchten. Es ist nämlich nicht so, dass nur Menschen, die generell eher eine unordentliche Wohnung haben einen Kleiderstuhl besitzen.
Das beste Beispiel dafür bin ich selbst. Ich habe mir mit der KonMari – Methode ein wunderbares Ordnungssystem für meinen Kleiderschrank geschaffen. Jedes Mal, wenn ich meinen Schrank öffne, bin ich fast ein wenig verzückt darüber, wie liebevoll meine Kleidung darin ordentlich und übersichtlich arrangiert ist. Doch direkt neben meinem Schrank hatte ich auch lange so einen besagten Stuhl und der wurde leider doch recht häufig zweckentfremdet. Da gab es also noch einen Fehler im System (vor Allem in Sachen Ordnung und Ruhe im Schlafzimmer) und den wollte ich beseitigen.
Wie kommt es also, dass wir unsere getragene Kleidung so schlecht behandeln?
Ein Stück weit ist es wohl schlicht und ergreifend Faulheit. Nach einem anstrengenden Tag im Job, kommen wir oft nach Hause und wollen einfach nur alles von uns werfen und den Abend genießen. So landet schnell mal ein Shirt auf unserem besonderen Stuhl. Das ist auch an sich nicht verwerflich. Leider wird dieses Verhalten schnell zur Routine und der Berg an Kleidungsstücken, die sich auf dem Stuhl häufen, immer größer.
Und auch wenn das ein oder andere Teil ein paar Tage später wieder herausgefischt und nochmal getragen wird, war der Kleiderstuhl doch immer ein Magnet für Kleiderunordnung. Und so habe ich für mich also mit dem Training begonnen und jeden Tag ganz bewusst und sorgsam meine getragene Kleidung aufgehängt. Und dann habe ich mich nach Alternativen umgesehen, um den so schwer zu bändigen Chaosmagneten aus meinem Schlafzimmer zu verbannen (welche Alternative es schließlich bei mir geworden ist, verrate ich Dir später :))
Meine Vorschläge als Alternativen zum Kleiderstuhl
Der Herrendiener/ stummer Diener
Hört sich etwas bieder an, ist aber ein Multitalent unter den Kleiderständern. Der Begriff kommt aus dem 19. Jahrhundert, als die Hausangestellten ihren Herren noch die Kleider abgenommen haben.
Heute gibt es Modelle aus Holz oder Metall. Auf einem Herrendiener kannst du wunderbar Hosen und Shirts, aber auch Blazer und Hemden ablegen, ohne das sie knittern. Gelüftet wird die Kleidung dank der smarten Anordnung von verschiedenen Leisten und Haken auch gleich. Wer seinen Kleiderstuhl zu sehr vermisst, kann auch Herrendiener mit einer Sitzfläche erwerben.
Eine extra Kleiderstange
Wenn der Herrendiener dir nicht zusagt, kannst du dir auch eine kleine Kleiderstange zulegen. Wenn sie auf Rollen steht, lässt sie sich einfacher im Raum bewegen. Auch hier gibt es bereits eine große Auswahl an Modellen, die sich gut in verschiedene Raumkonzepte einfügen. Du musst bei dieser Variante die Kleidungsstücke nicht aufbügeln. Gelüftet werden die Stoffe so ebenfalls sehr gut. Wenn du auch zusammengefaltete Kleidung ablegen möchtest, kannst Du eine Kleiderstange mit einer Fläche dafür im unteren Bereich der Stangen wählen (oder eine Hängeaufbewahrung an der Kleiderstange anbringen (siehe Tipp: Hängeaufbewahrung).
Ein Fach oder eine separate Schublade in deiner Kommode/deinem Schrank
Vielleicht wolltest du sowieso gerade noch ein paar Kleidungsstücke aussortieren und kannst dadurch das oberste Fach deiner Kommode oder deinem Kleiderschrank für die bereits getragene Kleidung frei machen? Diese Möglichkeit der Aufbewahrung eignet sich besonders für Alltagskleidung, die nicht unbedingt anfällig dafür ist, knittrig zu werden. Allerdings solltest du Kleidung vorher einmal ordentlich lüften, da dieser Effekt in der Kommode natürlich wegfällt.
Die Hängeaufbewahrung
Gerade in sehr kleinen Wohnräumen macht es Sinn die Aufbewahrung von getragener Kleidung in deinen Kleiderschrank zu integrieren. Dazu eignet sich zum Beispiel eine Hängeaufbewahrung. Sie wird meist mit einem Klettverschluss an deiner Kleiderstange befestigt und bietet dann mit mehreren Fächern genügend Stauraum für deine getragenen Kleidungsstücke. Auch bei dieser Option solltest du die Kleidung vorher lüften. Blusen oder Hemden machen sich sicher besser auf einem Bügel neben der Aufhängung.
Schöne Boxen, Kisten oder Körbe
Eine schöne Box oder Kiste kannst du in deinem Schrank, auf einer Kommode oder auch im Bad aufbewahren, wenn die Ablage der Badewannenrand war und du genug Platz im Bad hast.
Die Hakenleiste
An der Wand oder auch hinter der Badezimmertür kannst Du getragene Kleidung auf einer Hakenleiste gut aufhängen und auf mehreren Haken auch übersichtlich sortieren.
Zurück in den Schrank
Und nun kommt die Variante, für die ich mich schließlich entschieden habe: Kleidung, die noch zu gut für die Wäsche ist und nicht verschwitzt oder schmutzig ist, darf nach gründlichem Auslüften an der frischen Luft wieder zurück in den Schrank. Dafür darf es dich jedoch nicht stören, dass frisch gewaschene und schon einmal getragene Kleidung zusammen im Schrank liegen.
Zerknittertes kannst du auch kurz überbügeln oder mit einem Steamer bevor es zurück in den Schrank gehängt wird.
Ich hoffe, ich konnte dich dazu motivieren, den ,,Klamottenstuhl“ in deinen Fokus zu rücken und dir Gedanken über ordentliche Alternativen zu machen, die dein Schlafzimmer endlich zum ordentlichen Ruhepol ohne Klamottenchaos werden lassen. Es gibt tolle Lösungen zur Aufbewahrung bereits getragenen Kleidungsstücke. Finde die Methode, die für dich funktioniert und zu dir und deiner Wäscheroutine und Wohnsituation passt.
Vielleicht magst du die Minuten in der du deine Kleidung zukünftig aufhängst, auch als kleinen Moment der Achtsamkeit und zur Entschleunigung nutzen. Ordnung schaffen ist so viel mehr als aufräumen.
Herzliche Grüße
Katharina
P.S. Der Kleiderstuhl ist dein kleinstes Problem? Wenn dein Kleiderschrank erst Mal von Chaos befreit werden muss und du nicht weißt, wo du anfangen sollst, schau mal bei meinen Online Kursen und meinem Kurs „Kleiderschrank Detox“ vorbei. Ich freue mich, dich auf der Reise zu deinem luftig ordentlichen Wohlfühl-Kleiderschrank zu unterstützen.